Die fetten Jahre sind vorbei: Kommentar von Olaf Glowacz zur Situation der Branche

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Branchenbrief Health Care Logistik, Ausgabe 15, Mai 2022

Die „fetten Jahre“ sind vorbei

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Ein Kommentar von Olaf Glowacz zur Situation der Branche

Die Rezession kommt: Corona und der Krieg in der Ukraine sind die von der Politik vorgeschobenen Gründe für die aktuelle Inflation. Dabei war vorher schon klar: Unser Finanzsystem – ja unser komplettes Wirtschaftssystem – kann in der bisherigen Form nicht mehr weiter existieren, geschweige denn expandieren.

Doch all dies ist kein Grund zur Resignation. Wir können viel tun: neben Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und anteiligem Verzicht ermöglicht uns die Digitalisierung neue Wege zu beschreiten.

Rückblick in die Zukunft

Erinnern Sie sich noch daran? In einer unserer vorherigen Ausgaben des Branchenbriefs Health Care Logistik war ein Foto abgebildet. Darauf war ein kleiner Junge zu sehen, der an einer Weggabelung stand und sich – sinnbildlich für unsere Branche – für einen Weg entscheiden musste. In Wahrheit stehen wir aber nicht vor einer Gabelung mit zwei Gassen, sondern vor einem ganzen Strauß an Abzweigungen und Optionen. Doch nur wenige Pfade führen meiner Meinung nach in die Zukunft.

In den letzten Jahren durfte ich viele gute Berater*innen kennenlernen. Viele von ihnen hatten die Interessen Ihrer Kunden im Blick, aber einige von ihnen leider auch nur ihren eigenen Umsatz. Fragen Sie sich doch selbst einmal: Welche Player begleiten Sie, uns und die komplette HealthCare-Branche schon seit Jahrzehnten? Was haben diese Berater*innen, Einrichtungen und Gremien wirklich für den Fortschritt der Branche getan? Wie hat Ihr Sanitätshaus davon profitiert? Wie haben Sie persönlich davon profitiert?

Spiel der Gefälligkeiten

Mir erscheint die ganze Branche zuweilen als ein Spiel, welches sich zum Selbstzweck verselbstständigt hat:

  • Wir arbeiten 2022 immer noch mit Faxen
  • Geneigtheit bestimmt nicht selten unser Handeln
  • Kostendruck schürt ständig neue Ängste
  • Geiz ist Geil-Mentalität beeinflusst Entscheidungen

Soll das so alles weitergehen? Kann es so weitergehen? Nein, wird es nicht und kann es auch nicht. Die Gesamtwirtschaft macht es uns gerade vor: Die „fetten Jahre“ sind vorbei. Lassen Sie sich nicht länger in eine Sackgasse führen. Ressourcen-Verschwendung wird heute automatisch bestraft. Achten Sie zudem bei Wareneinkauf und Versand vorne heraus nur auf den Preis, kann es hinten heraus sehr viel teurer werden.

Mein dringender Rat:

Testen Sie, parallel zu Ihren bisherigen Anbietern, weitere zuverlässige Dienstleister. Achten Sie ferner künftig darauf, Zeit und Geld nur noch transaktionsgesteuert auszugeben. Es geht darum, mit wenig Aufwand viel Gutes für alle Beteiligten zu erreichen.

Stellen Sie Geschäftsmodelle von gestern konsequent auf den Prüfstand. Beachten Sie dabei, dass beispielsweise nicht nur die Energiekosten gestiegen sind, auch die Preise der HIMI sind aufgrund immer teurer werdender Rohstoffkurse deutlich angestiegen.

Und welche Antwort haben die Krankenkassen auf die Herausforderungen unserer Zeit? Bisher leider wenige. Sie lassen Preiszuschläge zu, kümmern sich aber nicht primär um Alternativen. Ähnlich schaut es bei den Branchen-Softwareanbietern aus. Sie hätten gerade jetzt die Möglichkeit, die Zukunft in die Gegenwart holen. An dieser Stelle wäre jetzt HANDELN erforderlich; TUN statt PLANEN. So schwer ist das Ganze nicht, denn Schnittstellen sind wesentlich schneller und kostengünstiger implementiert, als komplett neue Funktionen zu entwickeln.

Sie sehen, liebe Leser*innen, die Zeit fordert klare Entscheidungen, Recherche, Lösungen und aktives Handeln. Wie wir Sie, Ihr Sanitätshaus oder Ihre Apotheke dabei unterstützen können, erfahren Sie in einem kostenfreien Beratungstermin.

Mein Team und ich freuen uns auf ein spannendes und wegweisendes Gespräch mit Ihnen.