Sanitätshausbranche schonungslos: Darüber spricht man nicht!

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Serie: Sanitätshausbranche schonungslos, Teil 1, Februar 2022

Heute: Darüber spricht man nicht!

In unserer Impuls-Serie Sanitätshaus schonungslos behandeln wir jede Woche ein wichtiges Thema der Branche. Jeder Inhalt liegt Sanitätshaus-Inhabern:innen zum Teil schwer auf der Seele. Vielfach herrscht in der Branche zum behandelten Stoff das „große Schweigen“. Passend dazu heute der erste Teil: Dinge, über die man nicht spricht!

Wir alle kennen das: Viele Entscheidungen im Sanitätshaus sind geprägt von wirtschaftlichen Interessen; andere wiederum hängen von persönlichen Sympathien ab. Doch diese allzu menschliche Bewertung engt das Sichtfeld enorm ein und sorgt u.U. dafür, dass deutlich bessere Angebote nicht gesehen werden können.

Das Problem: Im Sanitätshaus ist der wirtschaftliche Erfolg nicht allein an der Anzahl der Aufträge und des bewegten Materials zu messen. Nein, Zeiteinsatz und Arbeitskraft sind ebenso wichtige Faktoren. Sie werden aber selten in die Gesamtberechnung mit einbezogen. Erkrankt etwa ein Mitarbeiter und ist keine Ersatzkraft verfügbar, steht der betroffene Arbeitsbereich oft ganz still. Alternativ übernehmen dann Kollegen:innen die Aufgaben des Betroffenen. Dies nennt man Kompensation durch Mehrarbeit. Im ungünstigsten Fall müssen sogar Chef und Chefin persönlich Hand anlegen. Doch was kostet die „gute Tat“ eigentlich unter dem Strich? Ist es sinnvoll, die entstandene Lücke auf diese Art und Weise zu schließen? Legt man etwa die Stundenlöhne der Vorgesetzten zugrunde, gerät selbst ein normaler Auftrag wie eine Abholung schnell ins Minus.

Es gilt: Stellschrauben für die Optimierung im Sanitätshaus sind immer diejenigen Arbeitsbereiche, bei denen Verantwortung abgegeben werden kann. Am besten fungieren Verantwortungstragende selbst nur noch als Kontrollorgan. So entlastet etwa die Verpflichtung eines Geschäftsführers oder Abteilungsleiters die Inhaber:innen nachweisbar.

Wichtig zu wissen: Einkaufsgenossenschaften und Vertragsgemeinschaften verfolgen meist eigene Interessen. Um ihre wahren Absichten herauszufinden, hilft es, sich im Stillen folgende Fragen zu stellen:

  • Wessen Erfolg steht bei jeder Maßnahme/ bei jedem Auftrag an erster Stelle?
  • Sind die Maßnahmen ausschließlich umsatzgetrieben?
  • Verstehen Beratungsschaffende und Verbände überhaupt mein Problem? Wie können Sie das, wenn sie selbst oftmals gar nicht im Sanitätshaus arbeiten?
  • Wenn meine Berater:innen echte „Einkaufsprofis“ sind, warum bekomme ich dann auf so viele meiner Fragen keine zufriedenstellenden Antworten?
  • Wieso wird das Thema Digitalisierung von vielen Einkaufsgenossenschaften und Verbänden so zögerlich angepackt? Es gibt doch ausreichend Lösungen für bestehende Infrastruktur.
  • Liegt der Gewinn für mich primär im Einkauf oder versteckt er sich nicht auch an weiter neuralgischen Punkten?
  • Wo offenbart sich der Flaschenhals in meinem Sanitätshaus? Könnte es vielleicht sein, dass es die Ressourcen Zeit und Personal sind?

Fazit: Was nützen Berater:innen, die vielfach nur eigene Vorteile sehen? Wenn Umsatz und Gewinn auch in schwierigen Zeiten gesteigert werden sollen, bleiben in einer nicht digitalisierten Welt nur wenige Möglichkeiten übrig. Das ist Fakt. Und so lauten sie:

  1. Abwerbung von Fachpersonal bei Mitbewerbern:innen. So lassen sich mehr Aufträge abwickeln.
  2. Erhöhung der Preise, um (unvorhergesehene) Kostensteigerungen auszugleichen.

Wäre es da nicht besser, die vorhandenen Prozesse zu optimieren, etwa durch Automation und Teil-Digitalisierung?

Wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns gerne Ihren Kommentar. Und wenn Sie Ihre derzeitige Situation jetzt ändern wollen, besprechen wir das gerne in einem gemeinsamen und für Sie völlig kostenfreien Gespräch.